Disproportionierter Zwergenwuchs bei Katzen
Definition & Vorkommen
Disproportionierter Zwergenwuchs mit Verkürzung der langen Röhrenknochen und damit der Gliedmaßen.
Die "Kurzläufigkeit" tritt bei Katzen bislang nur vereinzelt auf. Nur bei einer Rasse wird gezielt auf dieses Merkmal gezüchtet.
Genetik
Der Erbmodus ist noch nicht eindeutig geklärt.
Die Zuchtdaten lassen den Schluß zu, dass es sich um einen autosomal unollkommen dominanten Erbgang handelt.
Es ist aber nicht auszuschließen, dass bei der Katze diese Merkmalsauprägung polygen oder polyfaktoriell beeinflusst wird.
Symptomatik
Infolge von vermindertem Längenwachstum der langen Röhrenknochen sind die Gliedmaßen deutlich verkürzt.
Bei disproportioniertem Zwergenwuchs muss mit Veränderungen im Bereich der Zwischenwirbelscheiben und mit Bandscheibenbeschwerden gerechnet werden.
betroffene Rassen
(Einzelheiten im Rasse-ABC)
Munchkin (Dackelkatze)
Empfehlungen
Anm.: kein Verbot ausgesprochen
Empfehlung an die Zuchtverbände:
Verzicht auf die Zucht mit Merkmalträgern.
Durch die verkürzten Gliedmaßen sind die Körperproportionen so verändert, dass die Tiere in ihrem artspezifischen Bewegungsablauf eingeschränkt sind. Mit weiteren Schäden wie Bandscheibenveränderungen muss gerechnet werden.
Darüber hinaus:
Überwachung der Population insbesondere hinsichtlich Vitalität und Funktionalität (Veränderungen im Bereich der Zwischenwirbelscheiben, Röntgendiagnostik vor der Zuchtzulassung). Alle untersuchten Tiere sind dauerhaft zu kennzeichnen. Es sind Zuchtbücher zu führen; diese und die Untersuchungsergebnisse sind bei Bedarf offen zu legen.
Wissenschaftliche Überprüfung, inwieweit mit dem Merkmal Schmerzen, Leiden und Schäden verbunden sein können, und ggf. Zuchtverbot.